„Kann denn die Frau so was?“ Ein Kolloquium zum Werk und Nachlass von Gerlind Reinshagen

Bild: Pola Polanski

Die Schriftstellerin Gerlind Reinshagen (1926-2019) hat Hörspiele, Theaterstücke, Romane und Lyrik publiziert, wurde vom Suhrkamp Verlag verlegt und auf allen großen Bühnen der 1970er Jahre gespielt – und scheint doch sowohl auf dem Theater als auch in der Literaturwissenschaft vergessen. Grund genug, ihr Werk und ihre Relevanz für das Theater heute im Rahmen einer Tagung am Deutschen Literaturarchiv Marbach mit Forscher:innen und Theaterpraktiker:innen zu beleuchten.  Eine studentische Lesung von Sonntagskinder, eine Lecture-Performance von Corinne Maier zum letzten künstlerischen Projekt Reinshagens, eine Ausstellung von Pola Polanskis Powerfrauen in der Literatur und eine Podiumsdiskussion mit Theaterpraktiker:innen erweitern das Kolloquium über die wissenschaftliche Diskussion hinaus. 

Anmeldung unter forschung@dla-marbach.de

Performing Gender – intersektionale literarische und theatrale Praktiken von Geschlecht

Doktorand:innenkolloquium Frauen in der Literaturwissenschaft FrideL e.V. 2023

Das diesjährige Forschungskolloquium des Vereins Frauen in der Literaturwissenschaft FrideL e.V. widmet sich den literarischen und theatralen Formen, Gender zu schreiben und zu performen. Die Berücksichtigung intersektionaler Faktoren bei der Analyse von Geschlecht sowie Promotions- und Postdoc-Projekte spezifisch zu weiblichen, weiblich-identifizierten und nicht-binären Künstler:innen in Drama und Theater sind von besonderem Interesse. Darüber hinaus sind aber auch alle willkommen, die den Austausch mit anderen Promovierenden rund um das Thema Gender und Intersektionalität suchen.

LESUNG: unzweideutig non-binär

mit Sylvia Schlettwein und Pola Polanski

Sylvia Schlettwein liest aus ihrem Buch „Katima. Eine Kindheit in Namibia“. In diesen Geschichten erinnert sich Schlettwein an einen besonderen Baumfreund, das Weihnachtsgebäck ihrer Mutter, die südafrikanische Langstreckenläuferin Zola Budd, rothaarige Schönheiten und an sich selbst – auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die einem auf der Zunge brennen und vor denen man nicht fortlaufen kann.

https://www.instagram.com/sylviaschlettwein/

Pola Polanski liest aus ihrem Buch „Phantasmen des Erinnerns“ Textstellen, die von ihren komplizierten Beziehungen zu Frauen handeln. Die Verliebtheiten in Frauen stellten einen gescheiterten Versuch dar, die Beziehung zur bösen Mutter zu heilen.

https://www.instagram.com/pola_polanski/

polapolanski.de

Moderation: Annette Bühler-Dietrich

Die Lesung findet statt im Rahmen des Doktorand*innenkolloquiums Performing Gender – intersektionale literarische und theatrale Praktiken von Geschlecht.

Jährliche Mitgliederversammlung 2023

Schon in Kürze findet unsere jährliche Mitgliederversammlung statt, zu der wir hiermit herzlich einladen möchten. Diesmal wird sie in hybrider Form abgehalten.

Auch eine Onlineteilnahme möglich. Bitte hierzu Voranmeldung bis Donnerstag, 30. November 2023, EOB über info@fridelev.de, um die Zugangsdaten zu erhalten

Vorläufige Tagesordnung

1. Annahme des Protokolls
2. Jahresbericht
3. Kassenbericht
4. Prüfung des Kassenberichts
5. Entlastung des Vorstandes
8. Planung 2024
9. Verschiedenes

Wir freuen uns auf die gemeinsamen Stunden mit unseren Fride*innen, auf einen aktiven Austausch, auf Diskussionen zu aktuellen Themen und Fragestellungen. Auch Interessent*innen, die mit dem Gedanken spielen, dem Verein beizutreten, sind herzlich willkommen.

CFP: Performing Gender – intersektionale literarische und theatrale Praktiken von Geschlecht

Doktorand:innenkolloquium Frauen in der Literaturwissenschaft FrideL e.V. 2023

Das diesjährige Forschungskolloquium des Vereins Frauen in der Literaturwissenschaft FrideL e.V. widmet sich den literarischen und theatralen Formen, Gender zu schreiben und zu performen. Die Berücksichtigung intersektionaler Faktoren bei der Analyse von Geschlecht sowie Promotions- und Postdoc-Projekte spezifisch zu weiblichen, weiblich-identifizierten und nicht-binären Künstler:innen in Drama und Theater sind von besonderem Interesse. Darüber hinaus sind aber auch alle willkommen, die den Austausch mit anderen Promovierenden rund um das Thema Gender und Intersektionalität suchen.

Das Kolloquium findet am 1. Dezember ab 14 Uhr statt und endet am 2.12. um 16 Uhr. Eine Abendveranstaltung mit der namibischen Autorin Sylvia Schlettwein zu ihrem deutschsprachigen autobiographischen Text Katima (Berlin 2021) und der Stuttgarter Autorin Pola Polanski zu ihrem Roman Phantasmen des Erinnerns (Gelsenkirchen 2023) ist für den 1.12. geplant. 

Für die Teilnahme bitten wir um eine Registrierung als FrideL-Mitglied auf www.fridelev.de. Eine Online-Teilnahme ist möglich.

Bitte schicken Sie Ihre Abstracts bis zum 15.10. an Prof. Dr. Annette Bühler Dietrich (annette.buehler-dietrich@ilw.uni-stuttgart.de) und an Prof. Dr. Christine Kanz (christine.kanz@ph-ooe.at ).

Mitgliederversammlung 2022

Langsam neigt sich das Jahr 2022 dem Ende und schon bald findet unsere jährliche Mitgliederversammlung statt.

Auch Sie können einfach dabei sein. Hierzu genügt eine kurze Mail an info@fridelev.de. Sie erhalten dann einen Link zum virtuellen Meetingraum und genauere Angaben zum Veranstaltungsort.

Wir freuen uns auf die gemeinsamen Stunden mit unseren FrideL*innen, auf einen aktiven Austausch, auf Diskussionen zu aktuellen Themen und Fragestellungen, und einem etwas anderem Beisammensein. Auch Interessent*innen, die mit dem Gedanken spielen, dem Verein beizutreten, sind selbstverständlich willkommen.

Herzliche Grüße und hoffentlich bis bald

Prof. Dr. Christine Kanz, Pädagogische Hochschule Linz/ Universität Gent (1. Vorsitzende)

Prof. Dr. Gaby Pailer, University of British Columbia (2. Vorsitzende)

Apl. Prof. Dr. Annette Bühler-Dietrich, Universität Stuttgart (Beisitzerin

Call for Papers

Image of a woman being carried through the air by swans.

XV. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik „Sprache und Literatur in Krisenzeiten“

Sektion: Naturalismus – ‚weiblich‘? Zur Kritik heteronormativer ‚Eindeutigkeit‘ im Schul- und Universitätsunterricht

Location:
Graz, Österreich

Datum:
20. bis 27. Juli 2025

Ansprechperson:
Prof. Dr. Gaby Pailer

Gaby Pailer (Vancouver, Kanada), Annette Bühler-Dietrich (Stuttgart/Ludwigsburg, Deutschland) und Susanne Balmer (Winterthur/Zürich, Schweiz)

Die Sektion nimmt das Epochenphänomen des Naturalismus in den Blick, das bislang auf Werke und Schriften männlicher Autoren ‚vereindeutigt‘ ist. Die heteronormativ gesteuerte Wahrnehmung manifestiert sich stets neu durch Textauswahl und Theoriebildung, wie sie in schulischen und universitären Lehrveranstaltungen vermittelt werden. Dabei ist der Naturalismus als Literatur-, Theater- und Kunstrichtung des Fin-de-Siècle bereits ‚vieldeutig‘ codiert, bezieht er sich doch auf empiristisch-naturwissenschaftliche Theoriebildungen (Stichworte: Vererbung, Determinismus, Entwicklung, Sexualität) und gesellschaftlich-lebensweltliche Phänomene (Identitäts-, Familien- und Geschlechterkonstellation; Staats- und Klassenorganisation). Die Sektion lädt ein, sich mit den durchaus vielfältigen Arbeiten von Naturalistinnen in allen Genres, Formen und Sparten (Schriftstellerinnen, Theaterfrauen, Künstlerinnen, Theoretikerinnen) und ihren Beiträgen zum Epochenphänomen des Naturalismus zu befassen, um der traditionell ‚männlichen‘ Kanonisierung entgegenzusteuern und künftig in der schulischen und akademischen Theorie und Praxis neue Formen der Diversität und Inklusion zu ermöglichen.

Die Sektion steht zum einen im Zusammenhang eines vom kanadischen Social Sciences and Humanities Council (SSHRC) geförderten Forschungsprogramms zu „Women’s Drama and Theatre in German Language Europe, 1600-2025“, zum zweiten will sie zur Vernetzung mit der Vereinigung Frauen in der Literaturwissenschaft (FrideL e.V.) beitragen.

Vortragsvorschläge reichen Sie bitte mit Titel, Abstract (ca. 200 Wörter), sowie einer Kurzvita bis zum 15. November bei der Sektionsleitung ein. Email: pailer@mail.ubc.ca

„Nüchtern wie Cellophan“: Die Schriftstellerin Adelheid Duvanel – Meisterin der kleinen Formen

Adelheid Duvanel (1936–1996) ist die Wiederentdeckung des Jahres 2021. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Schweizer Autorin fand jedoch bisher nicht statt. Das wollen wir ändern und möchten uns in der geplanten Tagung (25. und 26. November 2022) dem Werk Duvanels und ihrer Einordnung in die Schweizer / deutschsprachige Literatur widmen.

In der Schweiz wird die Neuauflage der vergessenen und niemals zuvor als Gesamtausgabe publizierten Kurzgeschichten Adelheid Duvanels gegenwärtig als große literarische Wiederentdeckung gefeiert. Der NDR Podcast entdeckt das Ungewisse bei Duvanel, Bayern 2 widmet sich Duvanel und Max Frisch, der SRF feiert die vergessene Autorin am Schweizer Vorlesetag. Duvanels Erzählungen und Zeichnungen erleben Hochkonjunktur und werden in der Schweiz bei Zürich liest und Buch Basel gewürdigt und der Literaturzeitschrift Das Narr dient Duvanel als Vorlage zur erneuten Rezeption.

Das Werk besteht aus kleinen Formen: zahlreiche dichte Miniaturen, die bizarre Szenen von Außenseiter*innen in engen Verhältnissen zeigen. Die Protagonist*innen ebenso wie ihre Geschichten sind sperrig, unpassend, schonungslos, kauzig und ironisch. Ihre Welt ist fremd und sie bleiben der Welt fremd. Peter von Matt spricht von „Komödien der Einsamkeit“. Die Einzigartigkeit dieser Geschichten entzieht sich des Vergleichs mit den kanonisierten Meistern kleiner Formen wie etwa Franz Kafka und Robert Walser. Fragt man danach, warum Adelheid Duvanel vergessen wurde, kann es also kaum ihre Partikularität sein. In Betracht kommt eher, dass von ihr zwar ebenfalls ein zeichnerisches Werk vorliegt, aber keine literarische Großform.

Duvanel gerät immer mal wieder in den Fokus der Forschung. Es stellt sich die Frage, an welche aktuelle gesellschaftliche Debatte das Schaffen der Autorin nun anschließbar ist. Betrifft es die Isolation und Vereinzelung, die die Corona-Krise ausgelöst hat?

Dies umkreist auch weitere Themenfelder wie gesellschaftliche Marginalisierung, Tabu und psychische Krankheit. Oder handelt es sich um eine mehr oder weniger feministische Wiederentdeckung?

Die Tagung verfolgt das Ziel, umfassend an das Werk Duvanels heranzutreten. Für Rückfragen stehen Ihnen Friederike Ehwald, ehwald.friederike@gmail.com und Birgitt Reiss: birgitt.reiss@ilw.uni-stuttgart.de zur Verfügung.

Die Tagung findet vom 25. bis 26.11.2022 an der Universität Stuttgart statt. Veranstaltet wird die Tagung vom Verein FrideL e.V. – Frauen in der Literaturwissenschaft in Zusammenarbeit mit der Abteilung Neuere Deutsche Literatur der Universität Stuttgart und dem Literaturhaus Stuttgart.

Die Publikation eines Sammelbandes im Anschluss an die Tagung ist geplant.  

Kriegsbilder.

Strategien bildlicher Emotionslenkung in Visualisierungen des Krieges

Kriege sind schon immer mit Bildern verknüpft worden. Die Ikonographie der Kriegsbilder reicht von Darstellungen des Trojanischen Krieges auf antiken Vasen und mittelalterlichen Kämpfen auf feingewobenen Teppichen bis hin zu Kriegsbildern in den visuellen Medien der Gegenwart, in Filmen ebenso wie auf digitalen Bildschirmen. Die über die Medien vermittelten Kriegsbilder des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart mach(t)en Geschichte, indem sie unsere Wahrnehmung des Krieges und unsere Haltung zum Krieg maßgeblich prägen. 

Ziel ist es zu analysieren, ob Visualisierungen des Krieges in den Medien westlicher Industrienationen spezifischen Bildmustern gehorchen, die sich in fast allen Kriegen wiederholen. Dabei soll zum einen herausgefunden werden, inwiefern Kriegsbilder ein ikonisches Bildgedächtnis gestalten und somit Geschichte machen können (Beispiel: Foto des fliehenden ‚Napalm-Mädchens’ im Vietnamkrieg). Zum anderen ist zu fragen, ob in Bildern des Krieges, ähnlich wie in Bildern des Terrorismus (vgl. Klonk 2017), bestimmte Emotionalisierungsstrategien zugrunde liegen, die bewirken, dass nicht etwa der Bildinhalt selbst, sondern die an ihn geknüpften Emotionen (wie etwa Wut, Hass, Angst) im Vordergrund stehen. 

Dabei gehen wir von einem plurimedialen Medienbegriff aus, der verschiedene Bild-Genres, wie zum Beispiel Film, Foto, Kunst und digitale Bilder umfasst. Auch Literatur gehört dazu, da ja auch Texte bildlich strukturiert sein können und Visualisierungen produzieren. Bilder wiederum beanspruchen Texte für ihre Interpretation und Zirkulation bzw. sprechen gar selbst (Mitchell 2011). 

Mit diesem Workshop im Rahmen eines größeren Projekts zum Thema wollen wir nicht zuletzt auch zur Beantwortung einer ethisch ausgerichteten Fragestellung beitragen, indem wir auch nach der Verantwortung der betrachtenden Person angesichts von Kriegsbildern fragen. Was lässt sich bezüglich deren Bewertung und auch deren Weiterverbreitung feststellen? Welche „ethischen“ Konventionen oder gar Richtlinien lassen sich im Umgang mit Kriegsbildern ausmachen und inwiefern sind sie zu hinterfragen und neu zu formulieren?

Internationaler Workshop
Organisation & Leitung: HS-Prof. Dr. habil. Christine Kanz
Projektmitarbeit: Judith Rießner, MA

Kontakt für die Anmeldung zur ZOOM-Veranstaltung:
christine.kanz@ph-ooe.at

CFP: Seminar: “Women’s Drama and Theatre in German” German Studies Association, 45th Annual Conference

Around 1800, the producer (or, “author”) and literary/stage protagonist (or, “hero”) came to be invariably coded as bourgeois middle class, white and male, whereas women received the part of actresses and translators. This gender dichotomy in the perception of male vs. female productivity kept shaping traditional approaches to drama and theatre across the ages, from late medieval well into the 20th century, reaching into our present. This seminar aims at revisiting and contextualizing women’s dramatic texts and theatrical activities in German-language Europe across the ages, bringing to light women’s agency and significance within an over 500-year-long period by means of taking a transcultural, post-national and intersectional approach. The seminar forms part of a new larger project dedicated to a comprehensive Handbook, under review for a SSHRC Insight Grant. It wants to discuss how feminist scholarship in drama and theatre towards the production of the Handbook best proceed.
In view of the planned Handbook, the seminar is meant to instigate scholarship on a diverse cultural productivity by women, from the late medieval period onward. Pioneering research on women’s drama and theatre was rendered as of the late 1980s, leading to significant scholarly output in the field. Since then, women in contemporary German drama and theatre have gained wider presence and recognition; yet a plethora of them still remain in the shadow of their male colleagues up to today. The goal of the seminar is to invite papers dedicated to the early modern to present periods in order to share existing/evolving research and to discuss the topic of women’s drama and theatre from different disciplinary and methodological angles. Peer-review of papers submitted in early August will acquaint participants with each other’s scholarship. Conveners will share current ideas on the Handbook and encourage discussion once the group is constituted. They will structure the discussion before and during the seminar and set up the peer review process. For that a shared google drive folder will be set up. Audiovisual material pertaining to the papers will be shared beforehand. Participants can eventually be invited to collaborate on the Handbook.


Application Process
Please submit a brief abstract outlining the focus of your research and how you see it fit with the larger seminar topic (250 – 500 words) as well as a short CV through the GSA website:
https://www.xcdsystem.com/gsa.
The GSA Seminar portal is expected to be open from January 4th to
25th, 2021.
At this time, the GSA conference organizers are optimistic that an onsite conference will be possible, come October.

Information regarding the format of GSA Seminars:
Our conference will again host a series of seminars. Seminars meet for all three days of the conference during the first or second morning slot to foster extended discussion, rigorous intellectual exchange, and intensified networking. They are led by two to four conveners and consist of 10 to 20 participants, at least some of whom should be graduate students. In order to reach the goal of extended discussion, seminar organizers and participants are required to participate in all three installments of the seminar.

Co-organizers
This Seminar is jointly organized by Annette Bühler-Dietrich (University of Stuttgart, Germany; email: annette.buehler-dietrich@ilw.uni-stuttgart.de) and Gaby Pailer (University of British Columbia, Vancouver, Canada; email: pailer@mail.ubc.ca). Please get in touch if you have any questions regarding the application process and format of this Seminar. We are looking forward to your submission.